Beim Politischen Volksfest-Dienstag war heuer ein politisches Schwergewicht zu Gast: Der SPD-Chef, Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil sprach im sehr gut gefüllten Dachauer Festzelt. Nachdem die Delegation der Politiker, musikalisch untermalt von den Bergkirchener Amper-Musikanten, eingezogen waren, sprach als erster Redner Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann, der mit einer energischen Rede den Wahlkampf für die Kommunalwahl im März 2026 eröffnete.
Dabei ging er vor allem auf die schlechte finanzielle Lage der bayerischen Kommunen ein und gab seinem Kollegen Klingbeil gleich die Aufgabe mit, hierfür gemeinsam mit der Landesregierung eine Lösung zu finden. Ein großer Anteil vom Sondervermögen an die Kommunen wäre ein guter Anfang. Hartmann wies zudem auf die überbordende Bürokratie hin, die er anschaulich am Beispiel der Autobahn-Abfahrtsrampe von der A8 zur B471 erläuterte: Kriechender Sellerie hatte für eine zehnjährige Planungszeit gesorgt.
Nach kurzen Worten von Michael Schrodi, MdB für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck und Dachau, betonte Lars Klingbeil, dass sich an der schlechten finanziellen Ausstattung der Kommunen etwas ändern müsse. Weltpolitisch stellte der Vizekanzler klar, dass es bezüglich Putins Angriffskrieg keine Entscheidung über die Köpfe der Ukrainer hinweg geben dürfe.
Als dringendes innenpolitisches Ziel nannte Klingbeil die Wohnungspolitik: Menschen müssten sich ihren Wohnraum oder ein Eigenheim leisten können. Zudem sollten Menschen mit hohem Vermögen ihren Beitrag leisten, und es dürfe sowohl im Kleinen als auch im Großen keinen Missbrauch von Steuergeldern geben.
Zuvor hatte Klingbeil die Kräfte der Feuerwehr, des Roten Kreuz und der Polizei besucht, die in den vergangenen zehn Tagen Dienst am Volksfest hatten. Er nutze auch die Gelegenheit, sich ins Goldene Buch der Stadt und in das Buch der Dachauer SPD einzutragen. Die Seite hierzu wurde von Julia Märkl, der Ehefrau von Florian Hartmann, gestaltet.