Passend zur Osterzeit sprach die Dachauer Dekanatsreferentin Susanne Deininger kürzlich beim Seniorentreff der Pfarreien Röhrmoos, Großinzemoos und Sigmertshausen über die Heilige Maria Magdalena. Sie war eine Jüngerin des Jesus von Nazareth, folgte ihm nach und gilt gemäß der Bibel als die Erste, der Christus nach seiner Auferstehung erschien.
Ihre besondere Bedeutung sei in späterer Zeit jedoch von negativen Klischees überlagert worden, legte Susanne Deininger vor rund 50 Seniorinnen und Senioren im Röhrmooser Pfarrheim dar. Das habe auch damit zu tun, dass in Maria Magdalena „verschiedene Personen kombiniert“ worden seien: die treue Jüngerin Jesu ebenso wie die „namenlose Sünderin, die ihm die Füße wusch und ihn salbte“. So sei sie in der Folge solcher Vermischungen in der Kirchen- und Kunstgeschichte oft nur als verführerische, lasterhafte Ehebrecherin dargestellt worden.
Erst seit dem 2. Vatikanischen Konzil sei, so Deininger, die biblische Maria Magdalena wiederentdeckt worden. Sie zähle zu den Frauen, die Jesus bis zum Tod am Kreuz begleiteten. Als mutige Zeugin der Auferstehung Jesu wurde sie in der Jüngerschar und damit für das frühe Christentum wichtig. Seit 2016 wird sie in der Kirche als Überbringerin der Osterbotschaft offiziell „Apostelin der Apostel“ genannt und hat jedes Jahr am 22. Juli einen eigenen Festtag.